Der Judasbrief stammt von einem der vier Brüder Jesu, die tatsächlich erst an seine Identität als Messias glaubten, als er ihnen nach seiner Auferstehung erschien. Sie wurden alle Leiter in den ersten jüdisch-christlichen Gemeinschaften. Dem Inhalt nach richtete Judas seinen Brief an eine messianische Gemeinde, die sich mit den lehren der alten hebräischen Schriften gut auskennte.
Judas klagt die korrupten Gelehrten an, die durch ihren unmoralischen Lebenswandel und ihr zügelloses Benehmen ein schlechtes Vorbild für die Gemeinde sind. Sie verzerren Jesu Botschaft und führen andere in die Irre. In seiner Botschaft an die jüdischen Nachfolger Jesu, verwendet er Texte aus den jüdischen Glaubensschriften, mit denen seine Leser tief vertraut sind. Er bringt sechs Beispiele aus dem Alten Testament vor, die von der Rebellion der Menschen und deren Auswirkungen handeln. Judas veranschaulicht Gottes Urteil über Rebellion und warnt gleichzeitig vor den Rebellen selbst, die andere Menschen verderben.
Er fordert die Gemeinde auf, für den Glauben zu kämpfen und Gott treu zu bleiben. Als Gottes neuer Tempel müssen Gläubige ihr Leben auf der Kernbotschaft Jesu aufbauen und dann beten, lieben und gehorchen. Ihr Leben muss ihren Glauben widerspiegeln, weil Gottes Gnade durch Jesus eine lebenslange Antwort erfordert, die ein moralisches Leben einschließt.